Totentanz auf der Brücke

15. April 2016, frb

Jeder Tourist in Luzern kennt die Kapellbrücke. Weniger bekannt ist deren kleine Schwester, die Spreuerbrücke, die ein paar hundert Meter flussabwärts über die Reuss führt. Eine der Holztafeln im Giebel der Brücke zeigt acht Skelette, die sich mit roten und grünen Tüchern geschmückt haben und wild im Kreis herumtanzen. Zudem tragen sie Attribute des Todes wie Hacke, Spaten, Pickel, Schaufel, Sense, Sanduhr, Pfeil und Bogen. Die Bildunterschrift lautet:

Was flügt und krücht was sträbt und schwäbt / Was schwümmt und ründt, ja was je läbt / Flücht alls den Tod, ist doch kein Ort / Auff Erde, darin nicht sey der Tod.
J. Johann Holdermeyer.

Der wilde Tanz der Skelette ist fast comicartig überzeichnet. Die Botschaft in Bild und Text ist umso eindringlicher: Der Tod tanzt überall mit.

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